Trotz eines leichten Anstieges des Zinsniveaus in den vergangenen Monaten, befindet sich der Schweizer Hypothekenmarkt nach wie vor in einer historischen Tiefzinsphase. Dies hat zur Folge, dass sich der Erwerb von Wohneigentum in der Schweiz im Durchschnitt – bezogen auf die monatliche Belastung – nach wie vor günstiger gestaltet, als das Wohnen zur Miete.
Zudem haben Attribute wie Unabhängigkeit, Raum, persönliche Freiheit und Individualismus in Zeiten der Pandemie an zusätzlichem Werteverständnis gewonnen. Ein Bedürfnis, was sich in der breiten Masse zunehmend manifestiert hat und nach Verwirklichungsmöglichkeiten sucht.
Kaufen lohnt sich noch immer
Anhand eines Rechenbeispiels mit einer 10-jährigen Fix Hypothek möchten wir Dir kurz aufzeigen, wie Du mit dem Kauf einer Wohnliegenschaft effektiv und nachhaltig Kosten sparst und zugleich in der Lage bist, Deinen Traum von den «eigenen vier Wänden» umzusetzen:
- Kaufpreis CHF 1’000’000.-
- Eigenmittel CHF 200’000.- (Min. 10% Cash, weitere 10% aus Pensionskasse möglich)
- Hypothek CHF 800’000.-
- Zinskosten CHF 10’400.- (Beispielzins 1.30% / 10 Jahres Fix Hypothek)
- Amortisation CHF 8’800.-
Finanzierungskosten pro Jahr CHF 19’200.-
Finanzierungskosten pro Monat CHF 1’600.-
Eine gleichwertige Wohnung zur Miete kostet durchschnittlich Netto ca. CHF 2’400.- bis CHF 2’800.- im Monat!
Zinsentwicklung bleibt in kommenden Quartalen volatil
Die Schweizer Wirtschaftsleistung hat ihr Vorkrisenniveau mittlerweile wieder erreicht, und die Erholung dauert an. Es wird mit einem Wirtschaftswachstum von 3,5% für das gesamte Jahr gerechnet. Als Folge der aussergewöhnlich expansiven Geld- und Fiskalpolitik haben Inflationsängste im laufenden Jahr weltweit stark zugenommen. Zwar haben die Konsumentenpreise auch in der Schweiz jüngst zugelegt. Dieser Anstieg soll sich jedoch nur als temporär erweisen. Im Durchschnitt dürfte die Inflationsrate sowohl 2021 als auch 2022 nur 0,5% betragen.
Damit ist bis mindestens Ende 2022 nicht von einer Erhöhung des Leitzinses auszugehen. Die Zinssätze für SARON-Hypotheken, welche die bisherige Flex-Rollover-Hypothek (3-Monats-Libor) ersetzt haben, dürften somit auch in den nächsten 12 Monaten auf ihren Tiefstständen verharren. Die Zinssätze von Fix-Hypotheken waren dagegen im bisherigen Jahresverlauf als Folge der Inflationsängste durch ein Auf und Ab geprägt. Nach dem jüngsten kräftigen Anstieg der Zinssätze rechnen wir in den kommenden 12 Monaten ausgehend vom derzeitigen Niveau kaum mit weiteren substanziellen Erhöhungen. Die Entwicklung dürfte aber wie bis anhin durch Ausschläge nach oben wie auch nach unten begleitet werden. Insgesamt bleibt das Zinsniveau damit auch in den kommenden 12 Monaten auf einem historisch sehr tiefen Niveau.
Quelle: Credit Suisse, Hypothekarzinsprognose / Issue 4. Quartal 2021