Lediglich 36% der Schweizer Bevölkerung besitzt Eigentum, wir Schweizer sind ein Volk von Mietern.
Die Entscheidung, ob man eine Immobilie mieten oder kaufen sollte, ist eine wichtige Weichenstellung im Leben. Dabei geht es nicht nur um die Frage der laufenden Kosten, sondern es spielen auch andere Faktoren eine entscheidende Rolle. In diesem Artikel betrachten wir umfassend die Vor- und Nachteile beider Optionen, um Dir bei Deiner Entscheidung zu helfen.
Finanzielle Aspekte
Auswirkung steigender Zinsen:
Steigende Zinsen können den Unterschied zwischen Miete und Kauf beeinflussen. Bei höheren Hypothekarzinsen kann es günstiger sein, eine Wohnung zu mieten. Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass höhere Zinsen auch zu steigenden Mietpreisen führen können. Im Juni 2023 wurde der hypothekarische Referenzzinssatz erstmals seit seiner Einführung auf 1,5% erhöht. Seit dem Jahr 2015 sinkt der Anteil an Wohneigentum. Mit der erfolgten Zinswende im Jahr 2022 kommt es günstiger, zur Miete zu wohnen, ausser Du hast eine bestehende Hypothek mit guten Zinskonditionen.
Wertentwicklung von Immobilien:
In den letzten Jahren sind die Immobilienpreise kontinuierlich gestiegen. Ob dieser Trend anhält, lässt sich zwar nicht sicher vorhersagen, doch die gestiegene Attraktivität von Wohnraum und die zunehmende Zuwanderung deuten darauf hin, dass die Immobilienpreise in den meisten Regionen eher weiter steigen werden. Hier liegt ein Vorteil des Kaufs, da ein Eigenheim in einem attraktiven Markt mit Gewinn veräussert werden kann.
Immobilien als Kapitalanlage:
Angesichts der geringen Gewinne auf Sparkonten gelten Immobilien heute als sinnvolle Möglichkeit der Geldanlage. Selbst wenn zukünftig wieder Zinsen gezahlt werden, wird die prognostizierte Inflation voraussichtlich höher sein und zu einer realen Abwertung des Vermögens führen. Durch den Einsatz von mehr als dem Mindesteigenkapital von 20% können die monatlichen Hypothekarzinsen gesenkt werden, was das Verhältnis der laufenden Kosten zwischen Mieten und Kaufen beeinflusst.
Emotionale Faktoren
Sicherheit und Unabhängigkeit:
Der Besitz einer eigenen Immobilie bietet Sicherheit und Unabhängigkeit. Niemand kann Dir kündigen, und Du hast die Freiheit, Deine Immobilie nach Deinen Wünschen zu gestalten. Beim Hauseigentümer gibt es keine Hausordnung, bei Stockwerkeigentum gibt es jedoch eine Hausordnung, diese ist aber bei Weitem nicht so einschränkend wie bei Mietwohnungen. Darüber hinaus kannst Du als Hausbesitzer Deinen Beitrag zum Klimaschutz leisten, indem Du Massnahmen zur Energieeinsparung und CO2-Reduzierung ergreifst.
Flexibilität:
Als Mieter bist Du flexibler und kannst bei Bedarf leichter den Wohnort wechseln. Dies kann besonders wichtig sein, wenn Du aus beruflichen Gründen umziehen musst oder wenn sich Deine familiäre Situation ändert. Eine Scheidung oder Trennung lässt sich auch finanziell einfacher bewältigen. Darüber hinaus entfällt als Mieter oft die Verantwortung für Wartung und Reparaturen, da sich die Vermieter darum kümmern.
Fazit
Die Entscheidung, ob man mieten oder kaufen sollte, hängt von einer Vielzahl von Faktoren ab. Neben den finanziellen Aspekten spielen auch emotionale Faktoren eine wichtige Rolle. Es gibt kein einheitliches „richtig“ oder „falsch“ bei dieser Entscheidung, da jeder Mensch und jede Situation individuell ist. Eine gründliche Analyse Deiner finanziellen Möglichkeiten, Deinen langfristigen Ziele und Deinen persönlichen Präferenzen ist unerlässlich, um die richtige Wahl zu treffen. Wenn Du diese Aspekte sorgfältig abwägst, kannst Du eine fundierte Entscheidung treffen, die zu Deiner Lebenssituation passt.